C - Wurf

*08.07.2015

Chaneyra blue torbie classic white weiblich
Chilly red tabby classic
weiblich
Cheetah
black tortie white
weiblich
Cizano
creme white
männlich *R.I.P*
Cream´s Heaven
creme solid
männlich *R.I.P.*
Cola Knut
red solid
männlich *R.I.P.*

 

Der C- Wurf der Assassin´s Maine Coons wird uns immer in Erinnerung bleiben. Denn er war ein besonderer Wurf...

 

- Besonders traurig

- Besonders tragisch

- Besonders aufwändig

- Besonders zeitintensiv

- Besonders kritisch

- Besonders teuer

- Mit besonders vielen Verlusten

- Mit besonders viel Angst

- Mit besonders viel Hoffnung

- Mit besonders viel Tod

- Mit besonders viel Leid

- Mit besonderer Liebe

- Mit besoners viel Unterstützung von Familie, Freunden und Züchtern

 

"Wie kann ein Wurf nur so extrem sein"? werden sich nun einige Frage.

Dazu gehören eine Menge Pech und ein fieser Virus. Der Parvovirus. Besser bekannt als Katzenseuche. Obwohl unsere Katzen alle geimpft waren, hat es dieser Virus zu uns geschafft. Wie genau lässt sich nur vermuten. Und genau so verlief dieser tragische Verlauf:

Am 08.07.2015 wurden 6 gesunde und kräftige Kitten auf unserer Couch geboren. In genau der Stunde als niemand zuhause war. Die Mama hat alles alleine gemacht. Es war ihr erster Wurf und sie zeigte sich so gewissenhaft und liebevoll. Sofort wurden Mutter und Kitten in eine Wurfbox mit frischen Decken gelegt. Die nächsten Tage verliefen fast schon zu entspannt. Vom ersten Tag an nahmen alle zu. Außer Wiegen und Wurfbox sauber halten gab es nichts zu tun.

 

Dann nahm der kleine Cream´s Heaven plötzlich rapide ab. Er hatte einen durchfall verklebten Po. Sofort ging es zum Tierarzt. Dieser behielt den kleinen Mann da, um heraus zu finden wieo es ihm so plötzlich so schlecht ging. Einen Tag später Blut im Kot. Wenige Stunden später Blut aus der Nase. Er musste erlöst werden. Es wurden noch alle möglichen Tests durchgeführt um zu wissen was ihm gefehlt hat. Dann der Anruf: Cream´s Heaven hatte Katzeseuche. Ein Schock! Diese eine Katzeseuche?!?! Die kaum ein Tier überlebt, selbst wenn es schon älter ist? Ja genau diese. Der Tierarzt hatte wenig Hoffnug. Höchst wahrscheinlich hatten alle Kontakt zum Virus. Es kann jederzeit ausbrechen.

 

Sofort wurden ALLE unsere Katzen aus der Wohung geholt. Schließlich war hier der Virus ja irgendwo her gekommen. Alle sind zu meinen Eltern gezogen. Mutter mit den Kitten in einen gesonderten Raum. Es lief zunächst ein paar Tage lang gut. Konnten wir aufatmen?

Dann stagnierten die Gewichte der Kitten. Einen Tag später haben alle abgenommen. Mama Lou war müde und fraß selber kaum. Also alle zum Tierarzt. Alle Kitten hatten Untertemperatur. Mama Lou hatte Fieber- 40,1. Sie blieb beim Tierarzt. Hatte sie trotz Impfe nun auch Katzenseuche? Da uns Kotproben der Kitten fehlten, haben wir einen Schnelltest auf Parvovirus mit nach Hause bekommen. Wir sollten versuchen die Kitten zu füttern und Kot zu bekommen. Vielleicht nahmen sie auch nur ab weil die Mama krank war und die Milchbar leer war. Schließlich haben alle versucht zu säugen. Also auf die Fläschchen - fertig - los. Ja von wegen. Keiner wollte die Flasche. Sie wollten ihre Mama. Die leider sehr krank beim Tierarzt lag. Also wurde sondiert. So schnell geben wir nicht auf. Dann bekamen wir Kot von Chaneyra. Mit Blut... Wir wussten wir könnten uns den Test eigentlich sparen. Aber jeder kennt sie sicher - diese restliche Hoffnung das ja doch alles gut sein könnte. Wenige Minuten später war es dann sicher: Parvovirus.

 

Unser Tierarzt konnte uns nicht helfen. Wir bräuchten ein bestimmtes Immunserum das leider nur wenige Tierärzte auf Lager haben.

Also haben wir herum telefoniert. Nahezu jeder Tierarzt aus unserer Umgebung hatte uns abgelehnt. Sie hätten das Serum nicht da und eine Behandlung würde sowieso zu keinem Erfolg führen. Da ist ihnen das Risiko zu groß das sie den Virus in die Praxis schleppen. Sie könnten die Kitten vor der Praxis einschäfern.Zahlreiche Tierkliniken konnten uns auch nicht helfen.

Doch dann erreichten wir die Tierklinik Mensel in Recklinghausen. Wir sollten sofort rum kommen. Sie hätten ein Serum da. Nicht das perfekte aber einen Versuch sei es Wert. Wir sind direkt hin gefahren. Alle Kitten wurden untersucht, bekamen ein Antibiotikum für die Nebenerkrankungen die so ein Virus mit sich bringt und jeder bekam eine Portion Feliserin Serum. Nun heißt es Daumen drücken. Stündliche Temperaturkontrollen und ggf wärmen oder Fiebersenker gabe sowie zweistündiges Sondieren waren bis zum nächsten Tag unsere Aufgabe.

Die Nacht haben alle überstanden. Also alle am nächsten Tag ins Auto und 50 Minuten zur Klinik. Das Antibiotikum wirkt für 3 Tage. Feliserin sollte aber zunächst täglich gegeben werden. Auch bekamen wir eine Nummer von einem Tierarzt etwas mehr in unserer Nähe. Hier sollten wir nach Feliserin fragen. Gesagt getan. Endlich mal Glück. Wird dürften am nächsten Tag kommen. Sie hätten noch ausreichend Reserve für unseren Wurf.

 

Leider bekam Cinzano noch am Abend schreckliche Atemnnot. Direkt zu unserem Tierarzt um die Ecke. Er konnte ihn nurnoch erlösen. Der Virus hatte die Lunge angegriffen. So waren die Kleinen nuroch zu viert. Aber es gab auch gute Nachrichten. Mama Lou geht es wieder viel besser. Es konnte kein Parvoviru nachgewiesen werden. Sie scheint sich durch den hohen Infktionsdruck mit einer der Nebenerkrankungen angesteckt zu haben. Leider hatte sie keine Milch mehr. Dennoch kümmerte sie sich liebevoll um ihre Kitten. Wir sonderten weiter. Alle zwei Stunden. Tag und Nacht.

 

Wir gingen also täglich zu der Kleintierpraxis mit den Kitten und hatten noch Hoffnung. Die Kleinen bekamen regelmäßig ihr Antibiotikum und das Feliserin. Sie nahmen sogar langsam wieder zu.

Dann fing Cola Knut an zu kränkeln. Er hatte starke Untertemperatur. Wir legten ihn immer wieder auf ein warmes Kissen und schalteten eine Wärmelampe ein. Grade als wir dachten es ginge ihm besser wei er wieder durch die Wurfbox lief, fanden wir ihn bei einer Fütterrunde eingeschlafen auf dem Wärmekissen. Cola Kut hatte leider den Kampf verloren. Die drei Mädel mussten also ohne männliche Unterstützung weiter kämpfen.

 

Schon am nächsten Tag das nächste Drama. MezzoMixx begrüßte mich nicht als ich rein kam. Er war spurlos verschwunden. Komisch. Sollte er verschlafen haben? Na die Leckerchentüte wird ihn aufwecken. Doch wer nicht kam war MezzoMixx... Ich machte mich auf die Suche. Und das war schwieriger als gedacht. Langsam stieg Panik in mir hoch. Wo war mein MezzoMixx?!?! Dann fand ich ihn. Hinter zwei Schränken in der Ecke. Er schaute mich mit vorgefallenen Nickhäuten und apathisch an. Ich räumte die Schränke panisch beiseite und hob ihn hoch. Schlapp ging er herunter. Und er glühte. Fieber - 41,1. Sofort zum nächsten Notdienst. Er gehört in die nächste Klinik. Also die nahe gelegenste Klinik raus gesucht.

Leider war diese Klinik ein Reinfall. Wir standen ene geschlagene Stunde im Behandlungszimmer aber das klingelnde Telefon war jedesmal so wichtig, dass der Arzt, nach maximal zwei Sätzen mit uns, das Zimmer wieder verließ. Und er ließ sich dann gut und gerne 10-15 Minuten nicht mehr blicken. Kein Blick auf den halb toten Kater in der Box trotz nachrücklicher Bitte ihm zu helfen. Dann nach einer Stunde teilte er uns mit, dass wir erstmal einen Bogen zur Aufnahme des Katers ausfüllen müssten. Ja klar kein Problem. Und es müssen 600,00€ angezahlt werden weil er ja sicher einige Nächte da bleiben soll. Naja gut- zahle ich gleich mit Karte. Ne das ginge nicht. Das Gerät sei defekt. Ja dann fahre ich gleich zur nächsten Sparkasse und hole das Geld. Er solle doch bitte schonmal den Kater versorgen. Nein also bevor das nicht bezahlt sei, könnte er nicht behandeln. Telefon- Arzt weg.

Wir haben dann in Recklinghausen angerufen. Ob sie Zeit hätten. Klar hätten sie das. Wir dem Arzt einen Zettel hinterlassen mit unserer Adresse, wo er doch die Rechnung für diese unsagbar gute Behandlung hinschicken dürfe und sind mit MezzoMixx wieder gefahren. Eine gute Stunde bis nach Recklinghausen. Dort agekommen wurden wir trotz anderer wartender Patienten direkt vorgezogen. Weil wir ja schließlich einen halb toten Kater in der Box hatten. Sofort wurde der Kater behandelt und an eine Infusion gehangen. Anschließend wurde das Finanzielle besprochen.

 

Wären wir dort mal eher hin gefahren. Wir erhielten die nächsten Tage täglich Infos über den Zustand von MezzoMixx sowie die erfolgten Diagnoseverfahren. Nach anderthalb Wochen kam MezzoMixx wieder nach Hause. Bzw brachte ich ihn zu einer Freundin in einen infektionsfreien Bereich. Es konnte kein Parvovirus nachgewiesen werden. Auch er hatte vermutlich das Pech und hat eine Begleiterkrankung des Virus ab bekommen. Seither ist MezzoMixx gesund.

 

Die drei kleinen Kämpferinnen gaben auch nicht auf und mit dem alter von 8 Wochen wurde das Sondieren nach und nach weniger, weil sie an festes Futter gegangen sind. Alle Drei haben den Virus überlebt. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass es sich immer lohnt zu kämpfen. Ganz egal wie gering die Chancen sind und was es kostet.

Chaneyra hat einen leichten neurologischen Schaden als Folge von dem Virus behalten. Dieser verschlechtert aber ihre Lebensqualität in keinster Weise. Ihre Besitzer und wir hoffen, dass es ihre Lebenserwartungen nicht beeinflusst.

 

Wir haben nach dieser schrecklichen Geschichte überlegt mit der Zucht aufzuhören. Wie sollten wir jemals die Angst verliere und wie den Virus restlos los werden? Jeder weiß das er viele Jahre ohne Wirt überleben kann.

Doch andere Züchter mit demselben Schicksal machten uns Mut. Wir bekamen Spenden in Form von Desinfektionsmittel das gegen diesen Virus ankommt und uns wurde ein Ozongerät geliehen. Hiermit haben wir mehrmals hintereinander das komplette Umfeld gereinigt. Haben alle Kissen und Decken weg geschmissen sowie neue Klos und Futternäpfe gekauft. Noch vor Geburt des nächsten Wurfes haben wir erneut alles gereinigt, desinfiziert und Ozongereinigt. Gut - bei Auszug aus meiner damaligen Wohnung musste ich das teure Laminat ersetzen, weil es das viele Desinfetionsmittel nicht spurenlos überstanden hat, aber das war es wert.

 

Wir sind froh diese Geschichte hinter uns gelassen zu haben. Und wir bedanken uns bei allen Helfern, bei Freunden die uns Unterlagen für die Wurfbox geschickt haben und bei den vielen rettenden Hinweisen.